Sanierung Hackerbrücke

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Generalsanierung der Hackerbrücke: Was du wissen solltest

Die denkmalgeschützte Hackerbrücke in München steht vor einer umfassenden Generalsanierung. Dieses wichtige Bauvorhaben ist Teil des „koordinierten Bauwerkserhaltungsprogramms Brücken“ der Landeshauptstadt München und zielt darauf ab, die volle Belastbarkeit und Sicherheit des Bauwerks langfristig zu gewährleisten.

Bei turnusmäßigen Bauwerksprüfungen wurden an den beiden Haupttragwerken der Hackerbrücke erhebliche Schäden, insbesondere Korrosion, festgestellt. Das Baureferat der Stadt München stuft eine Generalinstandsetzung als die „einzig technisch und wirtschaftlich vertretbare Lösung“ ein, um die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der Brücke zu sichern.

Zeitplan und Dauer der Hackerbrücke Sanierung

Die Generalsanierung der Hackerbrücke ist für den Zeitraum von Anfang 2027 bis voraussichtlich Ende 2029 geplant. Die Arbeiten werden demnach rund drei Jahre dauern. Die Sanierung umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen, um die historische Bausubstanz zu erhalten und die Funktionalität der Brücke für die Zukunft zu sichern:

  • Behebung von Korrosionsschäden: Rost wird entfernt und beschädigte Stahlteile werden erneuert.
  • Überprüfung und Modernisierung der Fundamente: Die Basis der Brücke wird instandgesetzt, um ihre Stabilität zu gewährleisten.
  • Denkmalschutz: Alle Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalschutz, um den Charakter der filigranen genieteten Fachwerkkonstruktion zu bewahren.
  • Verbesserung der Beleuchtung: Es ist eine neue Effektbeleuchtung geplant, die die Brücke auch abends als Wahrzeichen hervorheben soll.
  • Optimierung für Rad- und Fußverkehr: Möglicherweise werden die Seitenbereiche verbreitert, Radfahrstreifen angeordnet und Fahrradstellplätze eingerichtet.
  • Technische Anpassungen: Die Machbarkeit eines unterirdischen Spartendükers wird untersucht, um Leitungen aus dem Brückenbauwerk zu entfernen.
  • Koordination mit der Deutschen Bahn: Die Sanierungsarbeiten müssen mit den geplanten Maßnahmen der Deutschen Bahn (DB InfraGO) zum Umbau und zur Erweiterung des Verkehrshaltepunktes Hackerbrücke synchronisiert werden.

Auswirkungen auf den Verkehr

Die Sanierung wird erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr in München haben:

  • Autoverkehr: Die Hackerbrücke wird während des gesamten Bauzeitraums für den Autoverkehr gesperrt. Dies wird voraussichtlich zu größeren Staus im Berufsverkehr in der Münchner Innenstadt führen, da die Hackerbrücke ein wichtiger Knotenpunkt für viele Pendler ist.
  • Fußgänger und Radfahrer: Die Nutzung der Hackerbrücke für Fußgänger und Radfahrer soll weitgehend uneingeschränkt möglich bleiben.
  • Oktoberfest: Besonders im Zeitraum des Oktoberfestes (September bis Anfang Oktober) wird die Brücke vollständig begehbar sein, um den Zugang zum Festgelände zu gewährleisten.
  • S-Bahn und ZOB: Der Zugang zur S-Bahn-Station Hackerbrücke und zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) sowie die Zufahrt für Rettungsdienste sollen während der Bauzeit gewährleistet werden.

Kosten der Sanierung

Die genauen Kosten der Sanierung stehen derzeit (Stand: Anfang 2025) noch nicht fest und können erst nach Abschluss der Vorplanungen beziffert werden.

Langfristige Perspektive: Hackerbrücke autofrei?

Nach Abschluss der Sanierung soll die Hackerbrücke nicht nur strukturell wieder in Topform sein, sondern auch attraktiver für Fußgänger und Radfahrer werden. Das Mobilitätsreferat der Stadt München wird während der Bauzeit den Verkehr auf und im Umfeld der Brücke beobachten und dem Stadtrat anschließend eine Empfehlung zum zukünftigen Verkehr auf der Brücke geben. Es ist also denkbar, dass es nach der Sanierung zu Änderungen bei der Nutzung durch den motorisierten Individualverkehr kommt. Im Klartext könnte das bedeuten: Keine Autos mehr auf der Hackerbrücke.

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